Während das EU-Parlament*) von der Kommission eine Überprüfung der umstrittenen halbjährlichen Zeitumstellung gefordert hat, gibt es in Österreich eine breite Mehrheit für die aktuelle Sommerzeitregelung. „61 Prozent wünschen sich die Beibehaltung – besonders die jungen und jüngeren Befragten“, sagte Kristin Allwinger vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Akonsult.
In der aktuellen und repräsentativen Akonsult-Befragung von 608 Österreichern ab 16 Jahren wollen nur 23 Prozent unbedingt, dass auf die Umstellung verzichtet wird. Die Attraktivität der Sommerzeit nimmt jedoch bei Pensionisten stark ab. Generell wird die Zeitumstellung von der Altersgruppe 60-Plus mehrheitlich abgelehnt. „Dies ist auch nachvollziehbar, da das Thema mehr Freizeit im Sommer nicht mehr zum Tragen kommt“, erklärte Allwinger. Zudem gebe es in dieser Altersgruppe besonders viele bekennende Frühaufsteher.
Längere Helligkeit größter Vorteil Mehr als zwei Drittel der Österreicher haben keine Probleme sich an die Uhrenmanipulation zu gewöhnen. Von jenen, die ein Problem mit der Umstellung haben, überwindet ein Fünftel das in einem Tag, knapp die Hälfte benötigt zwei, drei Tage und ein Viertel eine Woche. Zwei Prozent haben es erst nach drei Wochen geschafft. Fast zwei Drittel glauben laut Akonsult nicht, dass es zu gesundheitlichen Problemen kommen kann, elf Prozent sind jedoch fest davon überzeugt. Befragt nach dem Hauptgrund, warum immer wieder über die Abschaffung der Sommerzeit diskutiert wird, nennen 39 Prozent das generelle Jammern/“Matschkern“, gefolgt vom Unverständnis, dass die nutzbaren Sonnenstunden die Freizeit verlängern (30 Prozent). Fast gleich viele, 15 bzw. 16 Prozent, orteten mögliche Gesundheitsprobleme und die Unzufriedenheit der Morgenmuffel als Ursache. Sich selbst bezeichnen übrigens nur 42 Prozent der Österreicher als Morgen-, jedoch 58 Prozent als Abendmenschen. Für 54 Prozent (Mehrfachnennungen möglich) ist die längere Helligkeit der größte Vorteil der Sommerzeit, gefolgt von der Möglichkeit, entsprechend länger unterwegs zu sein (45 Prozent). Ein Drittel freut sich über eine bessere Aufteilung der Sonnenstunden, insbesondere für Berufstätige und neun Prozent glauben an eine Energieersparnis. Alles in allem überwiegen für 64 Prozent persönlich die Vorteile der Sommerzeitumstellung. Sollte diese dennoch abgeschafft werden, sprachen sich gegenüber Akonsult 54 Prozent dafür aus, dass dann generell die Sommerzeit gelten soll.
(APA, 15.2.2018) – derstandard.at/2000074319497/Deutliche-Mehrheit-der-Oesterreicher-fuer-gueltige-Sommerzeitregelung
Ergebnisse im Detail:
48% der Befragten meinen, etwaige Probleme mit der Zeitumstellung in zwei bis drei Tagen nicht mehr zu spüren. Rund ein Fünftel hat die Umstellung sogar in nur einem Tag bzw. eine Nacht überwunden.
26% der Befragten geben an, mit Folgen der Zeitumstellung rund eine Woche zu „kämpfen“ . In der Altersgruppe 60+ sind es sogar 41% (!).
Alles in allem betrachtet, meinen 64% der Befragten, dass für Sie persönlich die Vorteile der Sommerzeit überwiegen.
*) Die Europäischen Kommission hat ein Online-Voting zum Thema Sommerzeitumstellung durchgeführt und kommt zu einem anderen Ergebnis als viele Umfragen? Das ist nicht verwunderlich, denn Online-Votings repräsentieren keinen Querschnitt der Gesellschaft, ziehen tendenziell eher die Gegner an und berücksichtigen nicht alle Bevölkerungsgruppen.